Statistische Arbitrage und Pair Trading sind beide Strategien, die in der quantitativen Finanz verwendet werden, um Preisineffizienzen in Finanzmärkten auszunutzen. Obwohl sie einige Ähnlichkeiten haben, handelt es sich um unterschiedliche Ansätze.
-
Statistische Arbitrage:
Statistische Arbitrage beinhaltet die Ausnutzung von Preisabweichungen oder -mustern, die sich aus statistischen Beziehungen zwischen verschiedenen Finanzinstrumenten ergeben. Die Strategie basiert auf quantitativer Analyse und statistischen Modellen, um fehlbewertete Wertpapiere oder Abweichungen von historischen Preisverläufen zu identifizieren.
Der Prozess umfasst in der Regel die folgenden Schritte:
a. Identifikation eines Paares oder einer Gruppe von verwandten Wertpapieren, die eine historisch stabile Beziehung aufweisen, wie zum Beispiel zwei Aktien aus demselben Sektor.
b. Entwicklung eines statistischen Modells zur Quantifizierung der historischen Beziehung zwischen den Wertpapieren. Dieses Modell könnte Regressionsanalyse, Kointegration oder andere statistische Techniken umfassen.
c. Überwachung der Echtzeitpreise der Wertpapiere. Wenn eine signifikante Abweichung von der erwarteten Beziehung auftritt, Generierung eines Handelssignals.
d. Durchführung von Trades, die die Preisabweichung ausnutzen, oft durch gleichzeitigen Kauf des unterbewerteten Wertpapiers und Verkauf des überbewerteten Wertpapiers.
e. Schließen der Position, wenn sich die Preise wieder auf ihre erwartete Beziehung zurückentwickeln oder wenn sich die Gelegenheit verringert.
Das Ziel der statistischen Arbitrage besteht darin, Gewinne zu erzielen, indem kleine, vorübergehende Preisabweichungen erfasst werden, während eine marktneutrale Position beibehalten wird. Es setzt auf den Hochfrequenzhandel, automatisierte Systeme und anspruchsvolle Risikomanagementtechniken, um Trades schnell und effizient auszuführen.
-
Pair Trading:
Pair Trading ist eine spezifische Art von statistischer Arbitrage-Strategie, die darauf abzielt, relative Preisbewegungen zwischen zwei korrelierten Wertpapieren auszunutzen. Es geht darum, Aktienpaare zu identifizieren, die eine historisch stabile Beziehung aufweisen, und Handelsgeschäfte auf der Grundlage von Abweichungen von dieser Beziehung einzugehen.
Der Prozess umfasst in der Regel die folgenden Schritte:
a. Identifikation eines Aktienpaars, das stark korreliert ist und eine historisch stabile Beziehung aufweist, wie zum Beispiel zwei Aktien aus derselben Branche oder mit ähnlichen Geschäftsmodellen.
b. Berechnung eines statistischen Maßes für die Beziehung zwischen den beiden Aktien, wie zum Beispiel die Differenz oder das Verhältnis zwischen ihren Preisen.
c. Überwachung der Differenz oder des Verhältnisses in Echtzeit. Wenn es signifikant von seinem historischen Durchschnitt abweicht oder vordefinierte Schwellenwerte erreicht, Generierung eines Handelssignals.
d. Durchführung einer Long-Short-Strategie, indem die unterperformende Aktie gekauft und gleichzeitig die overperformende Aktie verkauft wird.
e. Schließen der Position, wenn sich die Differenz oder das Verhältnis wieder auf ihre erwartete Beziehung zurückentwickeln oder wenn sich die Gelegenheit verringert.
Pair Trading zielt darauf ab, von der Konvergenz der Preise zwischen den beiden Wertpapieren im Paar zu profitieren, anstatt sich auf die absolute Richtung des Marktes zu verlassen. Durch die Eingehung von Long- und Short-Positionen in einem Paar wird eine marktneutrale Position geschaffen, die die Exposition gegenüber Gesamtmarktbewegungen reduziert.
Sowohl statistische Arbitrage als auch Pair Trading erfordern anspruchsvolle quantitative Analyse, Datenmodellierung und algorithmische Handelstechniken. Sie werden in der Regel von quantitativen Hedgefonds und proprietären Handelsfirmen eingesetzt, um auf statistische Muster und Preisineffizienzen im Markt basierende konsistente Erträge zu erzielen.
Zusammenfassend zielen diese Strategien darauf ab von vorübergehenden Abweichungen in den Preisen verwandter Wertpapiere oder Produkte zu profitieren und Renditen auf der Grundlage der erwarteten MIteelewertumkehr (engl. Mean Reversion) zu erzielen.
0 responses on "Was ist Statistische Arbitrage und Pair Trading?"